Die Rebbelion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky

Ich wollte dieses Buch nie lesen. Wisst ihr warum? Wegen des furchtbaren rosanen Covers. Nicht das ich etwas gegen rosa hätte, aber es passt einfach überhaupt nicht. Wenn man sich dann noch das englische Cover im Vergleich anguckt, ist beim deutschen sowieso alles verloren!


Worum geht`s?
Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen - das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?



Was Lilly dazu sagt:


Story
Es ist immer schön, eine Dystopie zu finden, die nachvollziehbar ist. Aber es ist noch schöner, eine zu finden, welche so unglaublich gut nachvollziehbar ist. Eine, die sozusagen wie die Faust aufs Auge passt. Ich finde es richtig interessant, in diesem Buch mal eine richtige Zeitangabe, 2060 zu bekommen, noch dazu eine Zeit die unserer gar nicht so fern ist. Die Welt in der Maddie lebt, wird von der Autorin, meiner Meinung nach, sehr gut und detailliert beschrieben. Was mir gut gefiel waren die Erklärungen dazu, wie es zu der Entstehung der Technik abhängigen und desozialisierten Gesellschaft kam. Am Anfang verwirrte es mich zwar noch, dass die DS Schulen das einzige Problem waren. Ich meine, okay, Schulen sind wichtig, aber die Menschheit wird ja immer noch arbeiten müssen und nur weil die Kinder vom Computer aus lernen, heißt das ja nicht, dass sich alle hinter diesem verkriechen müssen. Schon gar nicht, wenn es keinen Grund (außer vielleicht Bequemlichkeit) gibt! Doch auch diese Zweifel wurden hinweggefegt, als ich weiter las, da immer mehr Erläuterungen über die Vergangenheit folgten. Diese fand ich wirklich interessant! Wenn ihr das Buch kennt, versteht ihr sicher, wieso. Mir kommt es auf jeden Fall so vor, als wäre unsere Welt auf dem besten Weg so zu enden. Die Rebellion der Maddie Freeman ist sozusagen eine Vor-Dystopie, wenn man das so nennen kann, die Welt ist noch nicht völlig anders als unsere heutige, sodass der Leser immer noch einen Bezug zur Gegenwart herstellen kann. 
Im Verlauf der Geschichte findet Maddie immer mehr über das System heraus, der Leser erfährt mehr über Maddie und Maddie mehr über sich selbst. Das ist eigentlich nichts besonderes. Trotzdem hat mich die dicht gepackte Handlung gefesselt, wobei aber irgendwie immer noch ein Tick gefehlt hat, ein klitzekleines Bisschen mehr Spannung, Gefühl, Tiefe- ich kann es wirklich nicht benennen...

Charaktere
Die Stärke des Buches liegt definitiv in der Geschichte, da ich die Charaktere eher blass fand. Sie waren nicht unsympathisch oder langweilig- keineswegs! Es war auch nicht so, dass ich zu wenig über sie erfahren habe. Der Leser wird sehr wohl über Maddies Gemütszustand auf dem Laufenden gehalten, wobei er auch mit ihren Ängsten und Hoffnungen konfrontiert wird. Dennoch hatte ich auch hier das Gefühl nur das zu erfahren, was gerade wichtig war. So lernt man Maddie nur von einer Seite kennen, wobei die vielen anderen, die manchmal durchschimmern, aber nie erklärt werden, in den Hintergrund gedrängt werden. Ein Mensch hat aber nun einmal mehr Seiten, was dazu führte dass die Protagonistin mir unfertig vorkam. 
Wie es bei Maddie war, war es auch bei Justin, was ich aber weniger schlimm fand, da nicht aus seiner Sicht erzählt wurde. Die Nebencharaktere, es waren nicht besonders viele, wurden oft kaum genauer beschrieben. Die, von denen man mehr erfuhr, wie Clare, sowie Maddies und Justins Eltern, fand ich interessant.
Mir gefielen die unterschiedlichen Weltansichten von Maddies Eltern, und ganz besonders der zwiespältige Charakter des Vaters, über den ich im nächsten Teil gerne mehr erfahren würde.
Die Liebesgeschichte zwischen Maddie und Justin kam zwar auch etwas, leer rüber, so als fehlte etwas (zum Beispiel echte Gefühle), doch ich fand es gut, dass sie sich langsam entwickelte!

Schreibstil
An Kacvinskys Schreibstil lässt sich eigentlich nichts bemängeln. Er ist eben einfach normal. Was mir als Zitatfan gut gefiel, waren die vielen (sehr vielen) nachdenklich stimmenden Zitate.


Fazit:
Die Schwächen dieses Buches lassen sich einfach nicht leugnen, doch sonst hatte ich einige schöne Lesestunden. Es handelt sich um kein Must-Read, aber wer Dystopien mag und vielleicht dabei auf die gleichen Kriterien wie ich achtet, der dürfte hiermit ganz gut bedient sein.


3,5 Sternchen


(PS, die Lücken zwischen den Bildern da oben kommen und gehen so wie es ihnen gerade passt. Das liegt daran, dass die Schrift auf dem Blog anders ist, als die hier wenn ich den Post erstelle. Das nervt und danach sieht alles weniger schön aus, aber ich kann`s auch nicht ändern -.-)


2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch GERADE wegen seinem Cover schon lange auf meiner Wunschliste. Aber ich bin auch ein totaler rosa/pink Fan (siehe meinen Blog ;-)). Ich muss dir aber recht geben, dass es mit dem englischen nicht mithalten kann.
    Du hast mir, trotz der vielen negativen Meinungen, Mut gemacht, mich als Dystopien Fan doch mal an das Buch ran zu trauen. Zumal ich gerade immer die Entstehung des Systems total interessant finde.
    Danke für die tolle und echt hilfreiche Rezi.

    Grüsse an dich,
    Iris

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    1. Die Entstehung finde ich auch immer sehr interessant, darüber sollte mal ein Buch geschrieben werden :)
      Und danke und bitte- ach wie auch immer- schön dass die Rezi dir gefallen hat ;)

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